Meine drei liebsten Fischarten für Einsteiger in die Zucht

Du willst mit der Fischzucht anfangen, weißt aber nicht womit? Ich kenne das gut – zu viele Arten, zu viele Meinungen, zu viele Fallstricke. Deshalb stelle ich dir heute meine persönlichen Top 3 vor: Fischarten, mit denen ich beste Erfahrungen gemacht habe – und die dir einen sanften, aber erfolgreichen Einstieg ermöglichen.

1. Endler Guppy (Poecilia wingei)

Der Endler ist der kleine, wilde Verwandte des klassischen Guppys. Und ein Paradebeispiel für einfache, robuste Zucht mit Spaßfaktor.

  • Größe: ca. 3–4 cm
  • Wasserwerte: GH 8–20, pH 7–8
  • Temperatur: 22–26 °C
  • Verhalten: friedlich, lebhaft, neugierig

Vorteile: Lebendgebärend! Die Jungen kommen fertig zur Welt, schwimmen sofort los und lassen sich direkt füttern. Bei dichter Bepflanzung überleben viele Jungtiere sogar im Gesellschaftsbecken.

Mein Tipp: Wähle eine Farblinie (z. B. Tiger, Black Bar) und achte auf Linie und Genetik. Sonst verwildert die Zucht schnell optisch.

2. Corydoras paleatus (Marmorierter Panzerwels)

Diese Bodenbewohner sind nicht nur nützlich – sie lassen sich auch wunderbar züchten, wenn man weiß wie.

  • Größe: ca. 6–7 cm
  • Wasserwerte: GH 5–15, pH 6–7,5
  • Temperatur: 20–25 °C
  • Verhalten: ruhig, sozial, in Gruppen

Vorteile: Eiablage an Scheiben und Pflanzen, sehr soziale Gruppenstruktur, kaum innerartliche Aggression.

Zuchttrick: Nach kühlem Wasserwechsel (2–3 °C unter Aquarientemperatur) kommt es oft zu Gruppenbalz – und zur Eiablage. Die Eier kannst du in ein separates Aufzuchtbecken umsetzen.

3. Apistogramma borellii (Blauer Zwergbuntbarsch)

Wer etwas mehr Herausforderung sucht, wird mit dieser Art belohnt: Farbenpracht, spannendes Sozialverhalten – und intensive Brutpflege.

  • Größe: ca. 5–6 cm
  • Wasserwerte: weich und leicht sauer (GH 2–8, pH 6,0–6,8)
  • Temperatur: 24–27 °C
  • Verhalten: paarbildend, revierbezogen

Vorteile: Weibchen übernimmt aktiv Brutpflege, führt Jungtiere durch das Becken. Die Zucht kann im Artaquarium mit weichem Wasser erfolgen – idealerweise mit Sandboden und Höhlen.

Hinweis: Diese Art ist nicht ganz so unkompliziert wie Guppys – dafür aber ein echtes Highlight im Einsteigerzuchtbereich.

Was diese drei gemeinsam haben

  • Hohe Nachzuchtrate
  • Relativ unempfindlich gegenüber Anfängerfehlern
  • Gut in kleineren Becken (ab 60 l) zu halten
  • Jungtiere sind früh selbstständig

Ich empfehle, mit einer dieser Arten zu starten – aber bitte immer artgerecht, mit Geduld und Verantwortung. Die Zucht ist kein Massenprojekt, sondern ein Prozess der Beobachtung und Fürsorge.

Fazit: Klein anfangen – aber richtig

Mit Guppys, Corydoras oder Apistogramma borellii hast du drei bewährte Kandidaten, die dich nicht überfordern – aber jede Menge Freude bringen können. Und vielleicht weckt gerade dieser erste Erfolg die Leidenschaft, die dich über Jahre begleiten wird.

Herzlich,
Haustier Blogger

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