Futter selber machen: So mische ich mein Zuchtfutter zuhause
Die Qualität des Futters entscheidet über die Qualität deiner Nachzucht. Diese Erkenntnis kam bei mir nicht durch Bücher, sondern durch einen Wurf schwächlicher Jungfische, die ich mit Standardfutter großzog. Danach beschloss ich: Ich mache mein Zuchtfutter selbst. Und seitdem läuft es besser – sichtbar besser.
In diesem Beitrag zeige ich dir meine erprobten Hausrezepte für Frostfutter, Staubfutter und Aufzuchtpasten – plus Tipps zur Lagerung und Futterhygiene.
1. Warum überhaupt selber machen?
- Du weißt, was drin ist – kein Fischmehl, keine Konservierer
- Du kannst gezielt anpassen – für Aufzucht, Farbverstärkung oder Verdauung
- Frische Zutaten bedeuten mehr Vitalstoffe
- Es ist günstiger – vor allem bei vielen Tieren
Und ja: Es macht Spaß. Futtertag ist bei mir wie Kochtag – nur ohne Probieren.
2. Mein Frostfutter für Zuchttiere
Zutaten (alles fein püriert):
- 150 g Garnelen (roh, ungewürzt)
- 1 TL Spirulinapulver
- 1 TL Paprikapulver (Vitamin C und Farbbooster)
- 1 Blatt Gelatine (als Bindemittel)
- 2 Tropfen Knoblauchöl (für Appetitanregung)
Alles mixen, in Eiswürfelformen füllen, einfrieren. Bei Bedarf auftauen und per Pinzette oder Löffel punktuell verfüttern.
3. Aufzuchtpaste für Jungfische
Rezept:
- 3 EL Haferkleie
- 1 EL Eigelb (gekocht)
- 1 TL Bierhefe
- 1 Messerspitze Spirulina
- Wasser bis zu pastöser Konsistenz
Ich trage sie mit Wattestäbchen auf Wurzeln, Steine oder Beckenrand auf – dort raspeln die Jungtiere über Stunden.
4. Staubfutter für sehr junge Fischlarven
Mischung:
- 50 % Algenmehl (z. B. Spirulina oder Chlorella)
- 30 % Fischproteinpulver (aus Zoohandlung)
- 10 % geriebene getrocknete Brennnessel
- 10 % Weizenkeime
Alles durch ein feines Teesieb sieben. Ich lagere es in einem dunklen, luftdichten Schraubglas. Eine Prise reicht für ein 30-l-Becken.
5. Fütterungstechnik: So bleibt es sauber
- Nie direkt ins Wasser werfen – lieber mit Pipette oder Löffel gezielt platzieren
- Nur so viel wie in 2–3 Minuten gefressen wird
- Paste nach 6 Stunden entfernen, wenn nicht vollständig gefressen
- Nach dem Füttern: Nitritwert beobachten (besonders bei Frostfutter)
Ich mache 1× wöchentlich einen „Fastentag“ – ideal zur Entlastung des Filters und des Fischdarms.
6. Zusatzstoffe & Booster
- Beta-Glucane: Immunsystem-Stärkung
- Astaxanthin: Farbverstärkung bei rot-gelb gefärbten Arten
- Knoblauchextrakt: parasitenhemmend und appetitanregend
- Seealgenmehl: Spurenelemente und Jod
Ich dosiere minimal und dokumentiere die Wirkung – manchmal reicht schon ein halbes Gramm pro Kilo Futter.
Fazit: Selbstgemachtes Futter macht den Unterschied
Seitdem ich mein Zuchtfutter selbst herstelle, sind meine Tiere aktiver, farbiger – und die Jungfische wachsen gleichmäßiger. Es ist kein Hexenwerk – nur ein bisschen Küchenlogik mit aquatischer Leidenschaft.
Probier’s mal aus – und schreib mir gern, wie deine Fische darauf reagieren!
Herzlich,
Haustier Blogger
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